Bsg-Werte Tabelle?

Bsg-Werte Tabelle
Wert nach 1 Stunde:

  • 4.1. Menschen unter 50. Lebensjahr. Männer: 3 bis 15 mm (nach manchen Quellen auch 10 mm) Frauen: 6 bis 20 mm.
  • 4.2. Menschen über 50. Lebensjahr. Männer: 3 bis 20 mm. Frauen: 6 bis 30 mm. Eine extrem erhöhte ESR bezeichnet man als Sturzsenkung.

Wie hoch sollte der BSG wert sein?

Welcher Blutsenkungswert ist normal? – Alter und Geschlecht beeinflussen den Referenzbereich der Blutsenkung. Normwerte für Frauen liegen unter 20 Millimeter (mm) nach der ersten Stunde, für Männer unter 15 mm. Die BSG-Normwerte für Patienten über 50 Jahre sind jeweils etwa 10 bzw.5 mm höher.

Was sind erhöhte BSG Werte?

Was bedeuten erhöhte BSG-Werte? – Erhöhte BSG-Werte finden sich bei allen Entzündungsreaktionen des Körpers, aber auch bei Veränderungen der Eiweißzusammensetzung der Blutflüssigkeit ( Blutplasma ):

Infektionen mit Bakterien ( Lungenentzündung, Gehirnhautentzündung, Blutvergiftung u.v.m.) Gelenkentzündungen ( z.B. rheumatoide Arthritis ) Verletzungen Tumore Bluterkrankungen ( Leukämie – insbesondere bei Plasmozytom ) Lebererkrankungen

Darüber hinaus findet sich eine erhöhte BSG in der Schwangerschaft oder während der Menstruationsblutung, Bei der BSG ist es üblich, einen Messwert für die Senkung nach einer Stunde sowie einen zweiten Wert nach einer weiteren Stunde anzugeben. Der Zwei-Stunden-Wert bringt aber keine zusätzlichen Informationen.

Was sagt die BSG aus?

Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit Mit der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) wird die Absinkgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen () im unrinnbar gemachten Blut bestimmt. Der Test ist ein Suchtest bei Verdacht auf eine entzündliche Erkrankung.

Warum erhöhte BSG bei Entzündungen?

Bestimmungsmethode – Die Bestimmung erfolgt meist nach der Westergren-Methode : 1,6 ml Vollblut werden mit 0,4 ml 3,8-prozentiger Natriumcitratlösung ungerinnbar gemacht (die Zugabe von Natriumcitrat führt zur Bindung der für den Gerinnungsprozess notwendigen Calciumionen, → Citratblut ) und in ein senkrecht stehendes Glas- oder Kunststoffröhrchen mit Millimeter graduierung bis zu einer Höhe von 200 mm aufgezogen.

Die zellulären Bestandteile des Blutes sinken dabei („sedimentieren”) nach unten und deren „Senkung” – also die Länge der zellfreien Säule von Blutplasma – wird nach einer Stunde, manchmal zusätzlich auch nach zwei Stunden abgelesen, mitunter sogar ein dritter Wert nach 24 Stunden bestimmt. Im Falle eines bestimmten Wertes von 5 mm in der ersten Stunde und 12 mm in der zweiten spricht man von „5 zu 12″.

Die BSR sollte spätestens zwei Stunden nach der Blutentnahme bei Zimmertemperatur durchgeführt werden. Das spezifische Gewicht der Erythrozyten (1,096 g/cm³) ist höher als das des Plasmas (1,027 g/cm³). Dies ist der Grund, warum sie im ungerinnbar gemachten, stehenden Blut langsam absinken.

  • Eine Erhöhung dieser Senkung entsteht vor allem bei Entzündungen und vermehrtem Gewebszerfall.
  • Die Ursache hierfür ist die verstärkte Neigung der Erythrozyten, sich zu größeren Aggregaten zusammenzuballen.
  • Die Erythrozyten sind im Vollblut negativ geladen, wodurch sie sich eher abstoßen und die Sedimentierung relativ langsam abläuft.

Liegt jedoch eine Entzündung vor, so heben z.B. die Akute-Phase-Proteine die negative Ladung der Erythrozyten teilweise auf und sie sedimentieren schneller. Da diese Agglomerate eine insgesamt kleinere Oberfläche besitzen als die jeweiligen Einzelzellen gleichen Volumens, sinkt deren Strömungswiderstand, was zu einem schnelleren Absinken führt und damit zu einer Erhöhung der BSG.

Beeinflusst wird die BSG vor allem durch die Zusammensetzung der Plasmaproteine. Ein Anstieg von Albumin vermindert die Senkung, die Zunahme von Fibrinogen, Immunglobulinen und Akute-Phase-Proteinen beschleunigt sie. Die Einzelwirkung jener Plasmabestandteile auf die BSG sind dabei additiv. Plasmaproteine, welche die BSG beschleunigen, werden auch als Agglomerine bezeichnet.

Es besteht also eine entgegengesetzte Wirkung von Albumin und Globulin auf die BSG. Eine Erhöhung der BSG geht also oft mit einer Verschiebung des Albumin/Globulin-Quotienten in Richtung des Globulins einher. Eine starke Verminderung des Hämatokrits führt durch die Verringerung der Blutviskosität ebenfalls zu einem Anstieg der BSG.

Eine Vergrößerung der Zelldichte dagegen zu einer Abnahme. Formveränderungen der Erythrozyten, zum Beispiel bei der Sichelzellenanämie oder starke Variationen der Erythrozytengröße durch unterschiedliche Reifestufen, zum Beispiel bei perniziöser Anämie, erschweren die Agglomeration und vermindern so die BSG.

Pharmaka, wie Salizylate sowie Steroidhormone, wie Östrogene oder Glucocorticoide erhöhen die BSG.

Was ist der Unterschied zwischen BSG und CRP?

Das CRP und die Blutsenkung sind zwei Marker einer vorliegenden Entzündung. Die Messung der Blutsenkungsgeschwindigkeit ( BSG ) war lange das massgebende Kriterium, um eine Entzündung im Organismus festzustellen. Immer mehr wird diese durch die Dosierung des CRP ersetzt.

Was beeinflusst die BSG?

Einflussgrößen auf die BSG Erythrozytenaggregation, Hämatokrit, Plasmaviskosität, Temperatur, Erythrozytenform und –größe, Dichteunterschied von Erythrozyten und Plasma, Zusammensetzung des Plasmas, elektrische Ladung der Erythrozyten, Geschlecht und Alter.

Welche Blutwerte verändern sich bei Stress?

Wie wirkt Stress auf das Immunsystem? – Bei akutem Stress – z.B. in einer Prüfungssituation – verstärkt das Immunsystem die unspezifische Abwehr. Aus evolutionärer Sicht hat dies durchaus einen Sinn: Da Stress früher vor allem aus lebensgefährlichen Situationen hervorgegangen ist, bereitet sich der Körper darauf vor, drohende körperliche Schäden schnell wieder zu heilen.

  1. Die spezifische Abwehr hingegen wird dabei heruntergefahren – sie wird in bedrohlichen Situationen weniger gebraucht, als die unspezifische.
  2. Bei akutem Stress erhöht sich die Zahl der weissen Blutkörperchen, Fresszellen und natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), letztere werden gleichzeitig aktiver.
  3. Bestandteile der spezifischen Abwehr, wie etwa T-Lymphozyten, vermehren sich hingegen langsamer.
See also:  Warum Fressen Hunde Ihren Kot?

Dies hat den Zweck, dass sich das Immunsystem stärker auf die unspezifische Abwehr konzentrieren kann.

Wie wird BSG gemessen?

BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) – Medizinische Laboratorien Düsseldorf Normbereich Mann < 15 mm/1hFrau < 20 mm/1h Methodik Kapillar-Mikrophotometer Akkreditierte Untersuchung Ja Informationen Die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit ist ein unspezifischer Suchtest, der Hinweise auf das Bestehen verschiedener Erkrankungen liefert. Erfasst wird eine pathologische Zusammensetzung von Proteinen, vor allem von Akut-Phase-Proteinen, von Immunglobulinen und Immunkomplexen. Erhöhte Werte finden sich bei allen Entzündungen, Karzinomen, Leukämien, Anämien, Plasmozytom ("Sturzsenkung") u.a. Die BSG wird mit einer optischen Kapillar-Messmethode aus dem EDTA-Blut bestimmt, welches für das Blutbild verwendet wird. In der Messkapillaren wird photometrisch das Durchlicht der Probe gemessen. Beim Vorliegen von Akut-Phase-Proteinen wird das negative Außenpotential der Erythrozyten aufgehoben. Folge ist eine schnellere Aggregatbildung der Erythrozyten, die photometrisch gemessen wird und an dem Ein-Stunden-Wert der Westergren-Methode kalibriert wurde. Durch die höhere Probenstabilität von bis zu 24 Stunden, der besseren Reproduzierbarkeit und der Möglichkeit eines Transportes in ein peripheres Labor bietet diese Methode eindeutige Vorteile. Weitere Unterschiede dieser Methode gegenüber der nach Westergren bestehen in der Unabhängigkeit von der Raumtemperatur und vom Hämatokrit, d.h. allein aufgrund einer Anämie kommt es nicht zur Senkungsbeschleunigung. Die "Sturzsenkung" ist ein Phänomen bei der klassischen Senkung, das bei Plasmozytompatienten nach ca.30 - 45 Minuten auftritt und sich bei der Kapillarmessmethode nicht beobachten lässt. Die Angabe der BSG im EDTA-Blut erfolgt als 1 h Wert, der 2 Stunden-Wert entfällt, da er die Aussagekraft nicht erhöht. Informationsstand 18.05.2022 : BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) - Medizinische Laboratorien Düsseldorf

Wann liest man BSG ab?

Blutsenkungsgeschwindigkeit Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) – manchmal spricht man auch von Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BKS) oder Blutsenkungsreaktion (BSR) – bezieht sich auf die Labormethode, mit der man das Blut untersucht: In einem speziellen langen Röhrchen sinken die festen Bestandteile des Blutes langsam auf den Boden des Röhrchens.

  • Nach einer Stunde liest man ab, wie weit die Blutkörperchen abgesunken sind.
  • Sind im Blut vermehrt bestimmte Eiweiße vorhanden, die die Blutkörperchen aneinander haften lassen, sinken die festen Bestandteile schneller, die BSG ist erhöht.
  • Das kann bei Entzündungen der Fall sein, aber auch bei Tumoren oder bei einer aus anderen Gründen veränderten Zusammensetzung der Bluteiweiße.

Seite kommentieren Was möchten Sie uns mitteilen? Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt. Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können.

Wann ist der Entzündungswert zu hoch?

Entzündungswerte: Was sie über Ihr Leben aussagen Inhalt dieser Seite

Die Entzündungswerte im Blut: CRP, BSG und Leukozyten Alle Entzündungswerte im Überblick CRP (C-reaktives Protein): Wichtigster Entzündungswert Blutsenkungsgeschwindigkeit BSG: Begrenzte Aussagekraft Leukozyten: Wie beansprucht ist unser Immunsystem? Anfängliche, andauernde oder ausklingende Entzündung? Stille Entzündung: Nur diese Entzündungswerte sind aussagekräftig (CRP, AA/EPA-Quotient, Homocystein)

Beitrag wurde erstellt von: Andauernde Müdigkeit und Schmerzen können auf Entzündungen im Körper hindeuten. Anhand der Entzündungswerte in unserem Blut können wir ihnen auf die Schliche kommen – und frühzeitig gegensteuern. Bei akuten Erkrankungen verläuft kaum ein Gang zum Arzt ohne die Bestimmung der Entzündungsparameter.

Oft sieht es jedoch anders aus: Bei dauerhafter Schwäche, Schmerzen oder Depressionen denken selbst Mediziner kaum an eine Entzündung als Ursache. Dabei wird immer klarer: Auch bei Beschwerden, die auf den ersten Blick nichts mit entzündlichen Prozessen zu tun haben, können Entzündungen eine Rolle spielen.

Tatsächlich finden sich für immer mehr Erkrankungen entzündliche Ursachen – etwa bei Arteriosklerose, Herzinfarkt, COPD, chronischen Schmerzen und sogar bei neurologischen Erkrankungen wie Demenz. Einige Mediziner sind sogar sicher: Entzündungen sind die eigentliche Ursache für das Altern.

Daher lohnt es sich, seine Entzündungswerte im Blick zu behalten. Sie richtig zu deuten, ist – vor allem bei den sogenannten stillen Entzündungen – nicht ganz einfach. Erfahren Sie in diesem Artikel worauf sie dabei achten müssen, welches die wichtigsten Entzündungswerte sind und welche Werte noch normal sind.

Um Auskunft darüber zu erhalten, ob eine akute Entzündung im Körper vorliegt, werden am häufigsten diese drei Laborwerte bestimmt:

CRP (C-reaktives Protein) BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) Anzahl der Leukozyten (weiße Blutkörperchen)

Häufig sind alle drei Werte gleichzeitig erhöht. Um bakterielle Infektionen von viralen zu unterschieden, kann ein weiterer Parameter im Blut zu Rate gezogen werden: das Akute-Phase-Protein Procalcitonin. Vor allem bei der Diagnose der bakteriellen Blutvergiftung ist Procalcitonin außerordentlich wichtig.

CRP: 5 mg/l bzw.0,5 mg/dl BSG > 50 Jahre: 25 mm/h (Frauen) bzw.20 mm/h (Männer) BSG < 50 Jahre: 20 mm/h (Frauen) bzw.15 mm/h (Männer) Leukozyten: 4 – 10 x 109/l bzw.4.000 – 10.000/μl

(Die Werte können je nach verwendeter Analysemethode im Labor unterschiedlich sein.) Wichtige Hinweise zur Interpretation der Entzündungswerte:

See also:  Was Darf Ich Mit Pflegegeld Machen?

Lassen Sie sich nicht durch abweichende Werte verunsichern. Bitten Sie einen Arzt, Ihnen Ihre Werte persönlich zu erläutern. Ein einzelner Laborparameter zur Interpretation ist wenig aussagekräftig. Besser: Den Verlauf anhand von mehreren Werten beurteilen. Unbedingt auf die Einheiten achten, in der die Ergebnisse angegeben werden. Die Ergebnisse können sich von Labor zu Labor können unterscheiden. Individuelle Schwankungen sind nicht automatisch mit Entzündung und/oder Krankheit gleichzusetzen. Es können z.B. nach Tages- oder Jahreszeit natürliche Schwankungen auftreten.

Dem sogenannten CRP messen Mediziner die größte Bedeutung unter den Entzündungsparametern bei. Besonders aussagekräftig ist die Beobachtung mehrerer Werte im Verlauf. Das CRP ist ein körpereigenes Eiweiß (Protein) und wird in der Leber gebildet. Bei einer gesunden erwachsenen Person liegen die Werte unter 5 mg/l bzw.0,5 mg/dl.

  1. Bei schweren Infektionen und Verbrennungen können die CRP-Werte auf bis zu 400 mg/l ansteigen.
  2. CRP liefert besonders eindeutige Hinweise auf Entzündungen: Bevor Körpertemperatur (Fieber) und Leukozyten reagieren, ist die CRP-Erhöhung im Blut bereits messbar.
  3. Wurden Entzündungen festgestellt, zeigen erneute CRP-Messungen auch wie gut die Therapie anschlägt.

Wird z.B. bei akuten Entzündungen das richtige Antibiotikum verabreicht, geht das CRP nach unten. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit gibt Hinweise darauf, ob im Körper entzündliche Prozesse ablaufen. Oft wird er jedoch durch andere spezifischere Tests ersetzt, z.B.

  • Durch die Bestimmung des CRP.
  • Bei der Blutsenkungsgeschwindigkeit (Synonyme: BKS, ESG) wird gemessen, in welcher Geschwindigkeit die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut absinken.
  • Bei Entzündungen ballen sich die roten Blutkörperchen zusammen, sodass sie sich rascher absetzen.
  • In Kombination mit weiteren Entzündungswerten kann die Ermittlung der BSG durchaus Sinn machen, in keinem Fall führt die BSG jedoch allein zu einer Diagnosestellung.

BSG-Referenzwerte einer gesunden erwachsenen Person

Geschlecht, Alter Frauen < 50 Jahre Frauen > 50 Jahre Männer < 50 Jahre Männer > 50 Jahre
BSG 20mm/h 25mm/h 15mm/h 20mm/h

Meist wird in der klinischen Praxis die BSG ergänzend mitbestimmt, mehr Aussagekraft und Sensitivität hat jedoch die CRP-Messung. Was bedeutet es wenn die BSG-Werte zu hoch sind? Unabhängig von Erkrankungen kann die BSG in manchen Fällen natürlicherweise leicht erhöht sein, z.B.

< 50 mm/h: Blutarmut (Anämie), akute und chronische Entzündungen, Erhöhung der Blutfettwerte 50 – 100 mm/h: Leber- und Nierenerkrankungen, rheumatische Erkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis), Infektionen > 100 mm/h: z.B. bei Blutvergiftung, Autoimmunerkrankungen mit Gefäßentzündung (z.B. Polymyalgia rheumatica)

Wenn unser Immunsystem durch entzündliche Prozesse beansprucht wird, geschieht das u.a. durch die vermehrte Freisetzung von weißen Blutkörperchen zur Bekämpfung der Krankheitserreger. Wenn die Leukozyten im Blut also erhöht sind, weist dies meist auf eine Infektion oder eine entzündliche Erkrankung hin. Die Normwerte der Leukozytenzahl sind abhängig vom Alter:

Alter SI-Einheit in I alte Einheit in µI
Neugeborene 9 – 30 * 10 9 /I 9.000 – 30.000/µI
Kleinkinder 6 – 17,5 * 10 9 /I 6.000 – 17.500/µI
Schulkinder 5 – 15 * 10 9 /I 5.000 – 15.000/µI
Erwachsene 4 – 10 * 10 9 /I 4.000 – 10.000/µI

Was bedeuten zu hohen Leukozyten-Werte? Die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) kann bei schweren Entzündungen auf bis zu 30.000/µl steigen, bei Leukämien noch höher. Ebenfalls können die Leukozyten einen zu niedrigen Wert aufweisen (med. Leukopenie).

Entzündungen (vor allem bakteriell) Leukämie nach Entfernung der Milz Tumore Autoimmunerkrankung Schwangerschaft Rauchen Herzinfakt Idiopathische Leukozytose (chronisch erhöhte Leukozytenzahl ohne erkennbaren Grund)

Leukozyten zu niedrig? Möglicher Hinweis auf

Entzündungen (vor allem durch Viren) Blutarmut (Anämie) Überfunktion der Milz Immunsuppression (Unterdrückung des Immunsystems durch z.B. Chemotherapeutika): < 2000/µl besteht Infektionsgefahr

Um genauere Kenntnis über die Krankheitsphase zu erlangen, kann ein sogenannten Differenzialblutbild angefertigt werden. Hierbei werden die weißen Blutkörperchen im Labor in ihre einzelnen Untergruppen unterteilt (neutrophile, eosinophile, basophile Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten). Durch diese Unterteilung können Ärzte ermitteln wie lange Erkrankungen schon bestehen, z.B. ist am Anfang einer Entzündung die Zahl der neutrophilen Granulozyten besonders hoch. Bestimmte Ergebnisse geben auch Hinweise auf typische Erkrankungen, z.B. sind die eosinophilen Granulozyten bei Wurmerkrankungen besonders erhöht. Während bei einer akuten Entzündung meist die besagten fünf Entzündungszeichen sichtbar sind (vor allem Schmerz), kann eine stille Entzündung über Jahre versteckt bleiben. Erkennen kann man stille Entzündungen jedoch oft an typischen Anzeichen – dem sickness behaviour: Abgeschlagenheit, Lustlosigkeit (Arbeit, soziale Aktivitäten), fehlende Konzentration, Rückzug und Antriebslosigkeit. Ein besonderes Risiko für die Entwicklung von stillen Entzündungen haben Raucher, Personen mit Übergewicht (v.a. Bauchfett), Personen mit chronischen Schlafstörungen, hohem Stresspegel, Ernährung mit vielen Industrieprodukten, wenig Omega-3-Fettsäuren z.B. aus Leinöl oder Fisch, wenig Obst und Gemüse und Bewegungsmangel. Auch Umweltfaktoren wie Feinstaub und stetige Medikamenteneinnahme begünstigen eine stille Entzündung. Während der CRP-Wert z.B. bei grippalen Infekten auf über 100 mg/l ansteigen kann, zeigt das Blutbild bei stillen Entzündungen hier oft keine Auffälligkeiten. Typisch bei stillen Entzündungen: Der CRP-Wert liegt nicht auffällig hoch. Er befindet sich häufig innerhalb des Referenzbereichs – allerdings dauerhaft eher im oberen Normbereich von 5 mg/l. Um eine stille Entzündung im Blut zu messen, kommt auch der sogenannte AA/EPA-Quotient in Frage. Dieser misst das Verhältnis zwischen entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren (AA: Arachidonsäure) und entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren (EPA: Eicosapentaensäure) in unserem Blut. Er gibt vereinfacht ausgedrückt die Entzündungsbereitschaft des Körpers wieder. Die optimalen Werte des AA/EPA-Quotienten liegen bei < 4. Je höher der Quotient ist, desto höher ist das Risiko für die Folgen der stillen Entzündung in diversen Organen1. Einen weiteren Hinweis auf stille Entzündungen gibt das Homocystein, eine Substanz im Stoffwechsel, die bei Gesunden vollständig abgebaut wird. Vor allem Vitamin B6, B9 (Folsäure) und Vitamin B12 sind für dessen Abbau nötig. Der normale Homocystein-Wert bei Erwachsenen beträgt 6- 12 µmol/l. Homocystein schädigt auf Dauer die Gefäßwandzellen und führt vor allem zu arteriosklerotischen Erkrankungen wie Schlaganfällen, koronarer Herzerkrankung und Venenthrombosen. Entzündungen von innen bekämpfen: Mehr darüber, was Sie gegen stille Entzündungen tun können, lesen Sie in, Bildnachweis: Branislav-Nenin/Shutterstock.com : Entzündungswerte: Was sie über Ihr Leben aussagen

Was ist ein niedriger BSG wert?

DIE HERZ APOTHEKE Der Wert für die Blutkörperchen-Senkungs-Geschwindigkeit ist in den Laborberichten mit BSG abgekürzt. Er ist als solcher uncharakteristisch, vermittelt aber, dass im Organismus etwas nicht in Ordnung ist. Dies macht weiterführende Untersuchungen erforderlich.

  • Die BSG wird ermittelt, indem ungerinnbar gemachtes Blut in ein graduiertes Röhrchen gegeben und nach 1 bzw.2 Stunden abgelesen wird, wieweit die Blutkörperchen abgesunken sind.
  • Die Sinkgeschwindigkeit hängt zum einen von der Menge der Blutkörperchen (Hämatokritwert) und zum zweiten von der Menge der Globuline (vorwiegend Antikörper) ab.

Daraus folgt, je höher der Hämatokritwert (Gesamtheit aller fester Bestandteile), desto niedriger ist die BSG und je höher die Globuline desto, höher die BSG. Normalwert:

Frau Mann
nach 1 h: 6 – 11 mm 3 – 8 mm
nach 2 h: 6 – 20 mm 5 – 18 mm

Erhöhte Werte: Eine erhöhte BSG deutet in den meisten Fällen auf entzündliche Prozesse im Körper hin, da bei diesen die Globuline im Blut erhöht sind. Als Ursache hierfür kommen Bakterien, Viren, aber auch rheumatische Prozesse in Betracht. Erhöhte Werte ohne Krankheitsbild kommen häufiger bei Menschen über 60 Jahren vor.

Man vermutet, dass dies im Zusammenhang damit steht, dass ältere Menschen häufiger unter chronischen Entzündungen leiden. Eine weitere Ursache ist auch in einer Anämie zu finden, da hier der Hämatokritwert erniedrigt ist. Verminderte Werte: Einer niedrigen BSG kann eine Polyglobulie (vermehrte Erythrozyten) zu Grunde liegen, aber auch Lebererkrankungen (verminderte Globuline) können dazu führen.

Außerdem können bestimmte Medikamente, wie u.a. Kortison und Acetylsalicylsäure, die Senkung herabsetzen. Wir haben Ihnen hoffentlich mit dieser ersten Übersicht und Erläuterung zu einem besseren Verständnis Ihrer Blutuntersuchungen verholfen. Weitere Fragen zu diesem Thema beantworten wir gerne bei Ihrem nächsten Besuch in der Herz-Apotheke.

Welche Blutwerte verändern sich bei Stress?

Wie wirkt Stress auf das Immunsystem? – Bei akutem Stress – z.B. in einer Prüfungssituation – verstärkt das Immunsystem die unspezifische Abwehr. Aus evolutionärer Sicht hat dies durchaus einen Sinn: Da Stress früher vor allem aus lebensgefährlichen Situationen hervorgegangen ist, bereitet sich der Körper darauf vor, drohende körperliche Schäden schnell wieder zu heilen.

Die spezifische Abwehr hingegen wird dabei heruntergefahren – sie wird in bedrohlichen Situationen weniger gebraucht, als die unspezifische. Bei akutem Stress erhöht sich die Zahl der weissen Blutkörperchen, Fresszellen und natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), letztere werden gleichzeitig aktiver. Bestandteile der spezifischen Abwehr, wie etwa T-Lymphozyten, vermehren sich hingegen langsamer.

Dies hat den Zweck, dass sich das Immunsystem stärker auf die unspezifische Abwehr konzentrieren kann.

Was ist eine Sturzsenkung?

BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) – Medizinische Laboratorien Düsseldorf Normbereich Mann < 15 mm/1hFrau < 20 mm/1h Methodik Kapillar-Mikrophotometer Akkreditierte Untersuchung Ja Informationen Die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit ist ein unspezifischer Suchtest, der Hinweise auf das Bestehen verschiedener Erkrankungen liefert. Erfasst wird eine pathologische Zusammensetzung von Proteinen, vor allem von Akut-Phase-Proteinen, von Immunglobulinen und Immunkomplexen. Erhöhte Werte finden sich bei allen Entzündungen, Karzinomen, Leukämien, Anämien, Plasmozytom ("Sturzsenkung") u.a. Die BSG wird mit einer optischen Kapillar-Messmethode aus dem EDTA-Blut bestimmt, welches für das Blutbild verwendet wird. In der Messkapillaren wird photometrisch das Durchlicht der Probe gemessen. Beim Vorliegen von Akut-Phase-Proteinen wird das negative Außenpotential der Erythrozyten aufgehoben. Folge ist eine schnellere Aggregatbildung der Erythrozyten, die photometrisch gemessen wird und an dem Ein-Stunden-Wert der Westergren-Methode kalibriert wurde. Durch die höhere Probenstabilität von bis zu 24 Stunden, der besseren Reproduzierbarkeit und der Möglichkeit eines Transportes in ein peripheres Labor bietet diese Methode eindeutige Vorteile. Weitere Unterschiede dieser Methode gegenüber der nach Westergren bestehen in der Unabhängigkeit von der Raumtemperatur und vom Hämatokrit, d.h. allein aufgrund einer Anämie kommt es nicht zur Senkungsbeschleunigung. Die "Sturzsenkung" ist ein Phänomen bei der klassischen Senkung, das bei Plasmozytompatienten nach ca.30 - 45 Minuten auftritt und sich bei der Kapillarmessmethode nicht beobachten lässt. Die Angabe der BSG im EDTA-Blut erfolgt als 1 h Wert, der 2 Stunden-Wert entfällt, da er die Aussagekraft nicht erhöht. Informationsstand 18.05.2022 : BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) - Medizinische Laboratorien Düsseldorf