Gewerbesteuerhebesatz – Das ist aber noch nicht alles. Da die Gewerbesteuer eine Gemeindesteuer ist, fällt zusätzlich der Gewerbesteuerhebesatz an. Dieser wird von jeder Gemeinde selbst festgelegt und variiert deshalb regional. Er beträgt mindestens 200 Prozent.
Wie berechnet man die Höhe der Gewerbesteuer?
Wie kann ich die Gewerbesteuer berechnen? – Die Höhe der Gewerbesteuer ist abhängig vom Ertrag und fällt somit für jedes Unternehmen unterschiedlich hoch aus. Die Gewerbesteuer Berechnung erfolgt durch eine Gewinnprognose des kommenden Geschäftsjahres seitens des Unternehmens, also bereits im Voraus.
Das Finanzamt legt nun einen Steuermessbetrag fest, woraus die Gemeinde anschließend die fällige Gewerbesteuer errechnet. Die fällige Gewerbesteuer wird berechnet, indem 3,5 % des Gewerbeertrags mit dem sogenannten Hebesatz multipliziert wird. Der Gewerbeertrag entsteht durch gewisse Abzüge und Hinzurechnungen auf den prognostizierten Jahresertrag.
Abzüge sind beispielsweise Einnahmen aus dem Ausland und Hinzurechnungen können in Form von Zinsen oder Rente auftreten. Jetzt fragen Sie sich sicherlich, was der Hebesatz ist. Der Hebesatz ist ein von den Gemeinden festgelegter Prozentsatz und fällt somit von Region zu Region unterschiedlich aus, wodurch manche Regionen für ein Gewerbe deutlich attraktiver sind als andere.
- Nach Gesetz muss er bei mindestens 200 % liegen und der aktuelle Durchschnitt in Deutschland liegt bei 361 %.
- Der höchste Hebesatz liegt aktuell bei 900 %.
- Obwohl Gemeinden ihren Hebesatz selbst bestimmen dürfen, sollte diese Entscheidung gut überlegt sein.
- Denn ein niedriger Hebesatz lockt mehr Unternehmen an und somit fallen die gesamten Einnahmen durch Gewerbesteuer nicht unbedingt niedriger als in Gemeinden mit hohen Hebesätzen aus.
Ein hoher Hebesatz resultiert in weniger Unternehmen in der Region und somit niedrigere Einnahmen durch Gewerbesteuer. Am Ende eines Geschäftsjahres geben Sie als Gewerbetreibende eine Gewerbesteuererklärung ab, aus der Ihr tatsächlicher Gewinn hervorgeht und somit vom Finanzamt eine endgültige Gewerbesteuerschuld berechnet wird.
Wird die Gewerbesteuer vom Umsatz oder Gewinn?
– Was ist Gewerbesteuer überhaupt? Die ist eine kommunale Steuer und wird auch Gemeindewirtschaftssteuer genannt. Jeder der ein, muss diese Steuer auf den Gewerbeertrag zahlen. Allerdings erst ab einem Jahresgewinn von 24.500 Euro.
Wie hoch ist die Gewerbesteuer vom Gewinn?
Fazit zur Gewerbesteuer in Deutschland –
- Wenn Sie ein Gewerbe betreiben, müssen Sie auf Ihre Gewinne Gewerbesteuer entrichten. Die Höhe dieser Steuern richtet sich nach dem Gewerbesteuer-Hebesatz, der von Städten und Gemeinden per Satzung festgelegt wird. Dieser Hebesatz liegt in den meisten Fällen zwischen 300 und 600 Prozent. Die Formel zur Berechnung der Gewerbesteuer lautet: Gewinn minus Freibetrag mal 3,5 Prozent mal Gewerbesteuer-Hebesatz.
- Einzelunternehmen und Personengesellschaften können von ihrem Gewinn einen Freibetrag von 24.500 Euro abziehen. Für Kapitalgesellschaften gibt es keinen Freibetrag.
- Die Gewerbesteuer wird wie die Vorsteuer als Vorauszahlung auf Ihre voraussichtlichen Gewerbeerträge vom Finanzamt vereinnahmt. Am Ende des Geschäftsjahres erstellen Sie eine Gewerbesteuererklärung und erhalten Bescheid, ob Sie Gewerbesteuer nachzahlen müssen oder überzahlte Beträge zurückerstattet bekommen.
- Es gibt viele Möglichkeiten der steuerlichen Gestaltung. Diese erstrecken sich von der Wahl einer steuerfreundlichen Rechtsform, über die Standortwahl bis hin zu Minimierung des steuerlichen Gewinns.
Wie hoch Gewerbesteuer in Deutschland?
Hebesätze deutscher Städte und Gemeinden 2022 Die Gewerbesteuer-Hebesätze lagen 2022 im Bundesdurchschnitt gegenüber 2021 unverändert bei 435 Prozent.7,5 Prozent der Gemeinden – vor allem kleinere Kommunen – erhöhten ihren Gewerbesteuerhebesatz – etwas mehr als in den Vorjahren.
Den größten Anstieg gab es 2022 in Gelnhausen mit einem Plus von 95 Punkten. Nachdem 2021 nur 4 Gemeinden ihren Gewerbesteuerhebesatz gesenkt hatten, waren es Jahr 2022 immerhin 13 Kommunen, darunter besonders deutlich Marburg mit minus 43 Punkten. Dabei sind die regionalen Unterschiede weiterhin hoch, der Schwerpunkt der Hochsteuerkommunen liegt unverändert im Westen.
Die Hebesätze der unter anderem für Unternehmen relevanten Grundsteuer B kletterten 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 5 Prozentpunkte auf 549 Prozent. Insgesamt 103 Kommunen erhöhten die Hebesätze der Grundsteuer B – mit einer sehr großen Spannbreite: Das Plus reichte von 20 Prozentpunkten bis hin zum Spitzenwert von 250 Prozentpunkten in Rodgau.
Dagegen nimmt die Zahl der Gemeinden, die ihren Hebesatz der Grundsteuer B senken, immer weiter ab: 2022 drehten nur noch 4 Kommunen ihre Sätze zurück, im Jahr 2021 hatten dies noch 6 getan, im Jahr 2020 noch 21. Unter den Flächenländern wiesen 2022 nur Bayern, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unveränderte Hebesätze der Grundsteuer B auf.
Besonders stark legten die Sätze in Rheinland-Pfalz, Hessen, im Saarland und in Nordrhein-Westfalen zu. NRW bleibt mit einem durchschnittlichen gewogenen Hebesatz von 603 Prozent auch einsamer Spitzenreiter unter den Flächenländern.
Hier finden Sie eine zusammenfassende Übersicht sowie die detaillierten Erhebungsergebnisse der vergangenen zwei Jahre zum Download:Wie sich die Hebesätze seit 2013 entwickelt haben, können Sie folgender Tabelle entnehmen:Die aktuellen Sätze nach Bundesländern sind hier abrufbar:
Gemeinde | EinwohnerEnde 2020 | Hebesätze 2021Stand 31.12.2021 | Hebesätze 2022 | ||
---|---|---|---|---|---|
GewSt | GrStB | GewSt | GrStB | ||
Aalen, Stadt | 68.361 | 380 | 370 | 380 | 370 |
Achern, Stadt | 25.615 | 360 | 350 | 360 | 350 |
Albstadt, Stadt | 45.472 | 335 | 350 | 345 | 350 |
Backnang, Stadt | 37.558 | 400 | 405 | 400 | 405 |
Bad Krozingen, Stadt | 20.783 | 400 | 400 | 400 | 400 |
Bad Mergentheim, Stadt | 24.034 | 370 | 390 | 370 | 390 |
Bad Rappenau, Stadt | 21.650 | 380 | 410 | 380 | 410 |
Bad Waldsee, Stadt | 20.103 | 340 | 350 | 340 | 350 |
Baden-Baden, Stadt | 55.449 | 390 | 490 | 390 | 490 |
Balingen, Stadt | 34.505 | 350 | 380 | 350 | 380 |
Biberach an der Riß, Stadt | 33.510 | 300 | 200 | 300 | 200 |
Bietigheim-Bissingen, Stadt | 43.146 | 375 | 375 | 375 | 375 |
Böblingen, Stadt | 50.121 | 380 | 360 | 380 | 360 |
Bretten, Stadt | 29.538 | 380 | 370 | 400 | 400 |
Bruchsal, Stadt | 45.364 | 380 | 395 | 380 | 395 |
Bühl, Stadt | 28.889 | 375 | 375 | 390 | 395 |
Calw, Stadt | 23.716 | 410 | 520 | 410 | 520 |
Crailsheim, Stadt | 34.661 | 375 | 420 | 375 | 420 |
Ditzingen, Stadt | 24.719 | 380 | 360 | 380 | 360 |
Donaueschingen, Stadt | 22.205 | 330 | 435 | 330 | 435 |
Ehingen (Donau), Stadt | 26.398 | 330 | 300 | 330 | 300 |
Eislingen/Fils, Stadt | 21.243 | 370 | 380 | 370 | 380 |
Ellwangen (Jagst), Stadt | 24.477 | 380 | 400 | 380 | 400 |
Emmendingen, Stadt | 28.051 | 400 | 400 | 400 | 400 |
Eppingen, Stadt | 22.024 | 355 | 355 | 385 | 385 |
Esslingen am Neckar, Stadt | 92.722 | 400 | 425 | 400 | 458 |
Ettlingen, Stadt | 39.373 | 380 | 350 | 380 | 380 |
Fellbach, Stadt | 45.430 | 395 | 405 | 395 | 405 |
Filderstadt, Stadt | 45.958 | 395 | 390 | 395 | 390 |
Freiburg im Breisgau, Stadt | 230.940 | 430 | 600 | 430 | 600 |
Freudenstadt, Stadt | 23.760 | 380 | 400 | 380 | 450 |
Friedrichshafen, Stadt | 61.221 | 350 | 340 | 350 | 340 |
Gaggenau, Stadt | 29.932 | 380 | 430 | 380 | 430 |
Geislingen an der Steige, Stadt | 28.400 | 395 | 445 | 395 | 445 |
Göppingen, Stadt | 57.974 | 365 | 370 | 365 | 370 |
Heidelberg, Stadt | 158.741 | 400 | 470 | 400 | 470 |
Heidenheim an der Brenz, Stadt | 49.342 | 380 | 410 | 380 | 410 |
Heilbronn, Stadt | 126.458 | 420 | 450 | 420 | 450 |
Herrenberg, Stadt | 31.818 | 390 | 450 | 390 | 450 |
Hockenheim, Stadt | 21.539 | 390 | 380 | 420 | 440 |
Horb am Neckar, Stadt | 25.092 | 370 | 390 | 370 | 390 |
Karlsruhe, Stadt | 308.436 | 430 | 470 | 450 | 490 |
Kehl, Stadt | 36.947 | 380 | 460 | 400 | 460 |
Kirchheim unter Teck, Stadt | 40.774 | 380 | 395 | 380 | 395 |
Konstanz, Stadt | 84.446 | 390 | 410 | 390 | 410 |
Kornwestheim, Stadt | 33.743 | 390 | 390 | 390 | 390 |
Lahr/Schwarzwald, Stadt | 47.551 | 390 | 420 | 390 | 420 |
Laupheim, Stadt | 22.579 | 340 | 335 | 340 | 335 |
Leimen, Stadt | 26.862 | 380 | 400 | 380 | 420 |
Leinfelden-Echterdingen, Stadt | 40.161 | 390 | 380 | 390 | 380 |
Leonberg, Stadt | 48.753 | 380 | 445 | 380 | 445 |
Leutkirch im Allgäu, Stadt | 23.030 | 350 | 385 | 350 | 385 |
Lörrach, Stadt | 49.295 | 360 | 430 | 380 | 450 |
Ludwigsburg, Stadt | 93.358 | 395 | 445 | 395 | 445 |
Mannheim, Stadt | 309.721 | 430 | 487 | 430 | 487 |
Metzingen, Stadt | 22.117 | 390 | 400 | 390 | 400 |
Mosbach, Stadt | 23.425 | 420 | 430 | 420 | 430 |
Mössingen, Stadt | 20.494 | 380 | 380 | 380 | 380 |
Mühlacker, Stadt | 26.093 | 370 | 390 | 370 | 390 |
Nagold, Stadt | 22.672 | 390 | 420 | 390 | 470 |
Neckarsulm, Stadt | 26.324 | 340 | 320 | 340 | 320 |
Nürtingen, Stadt | 41.154 | 390 | 440 | 390 | 440 |
Offenburg, Stadt | 60.388 | 380 | 420 | 380 | 420 |
Öhringen, Stadt | 24.925 | 375 | 395 | 375 | 395 |
Ostfildern, Stadt | 39.431 | 400 | 395 | 400 | 425 |
Pforzheim, Stadt | 126.016 | 445 | 550 | 445 | 550 |
Radolfzell am Bodensee, Stadt | 31.530 | 390 | 375 | 390 | 400 |
Rastatt, Stadt | 50.165 | 390 | 430 | 390 | 430 |
Ravensburg, Stadt | 50.776 | 390 | 500 | 390 | 500 |
Remseck am Neckar, Stadt | 26.508 | 385 | 480 | 385 | 480 |
Reutlingen, Stadt | 116.031 | 380 | 400 | 410 | 500 |
Rheinfelden (Baden), Stadt | 32.919 | 380 | 420 | 380 | 420 |
Rheinstetten, Stadt | 20.178 | 360 | 360 | 400 | 360 |
Rottenburg am Neckar, Stadt | 43.756 | 360 | 400 | 360 | 400 |
Rottweil, Stadt | 24.975 | 370 | 420 | 370 | 420 |
Schorndorf, Stadt | 39.785 | 405 | 465 | 405 | 465 |
Schramberg, Stadt | 21.059 | 340 | 380 | 380 | 380 |
Schwäbisch Gmünd, Stadt | 61.216 | 380 | 430 | 380 | 430 |
Schwäbisch Hall, Stadt | 40.679 | 380 | 420 | 380 | 420 |
Schwetzingen, Stadt | 21.577 | 380 | 400 | 420 | 460 |
Sindelfingen, Stadt | 64.595 | 370 | 360 | 380 | 390 |
Singen (Hohentwiel), Stadt | 48.033 | 360 | 360 | 360 | 360 |
Sinsheim, Stadt | 35.433 | 395 | 390 | 395 | 390 |
Stutensee, Stadt | 24.897 | 360 | 360 | 360 | 370 |
Stuttgart, Landeshauptstadt | 630.305 | 420 | 520 | 420 | 520 |
Tübingen, Stadt | 91.077 | 390 | 660 | 390 | 660 |
Tuttlingen, Stadt | 36.507 | 365 | 330 | 380 | 360 |
Überlingen, Stadt | 22.713 | 370 | 445 | 370 | 445 |
Ulm, Stadt | 126.405 | 360 | 430 | 360 | 430 |
Vaihingen an der Enz, Stadt | 29.307 | 370 | 430 | 370 | 430 |
Villingen-Schwenningen, Stadt | 85.686 | 375 | 425 | 370 | 445 |
Waghäusel, Stadt | 21.079 | 400 | 350 | 400 | 350 |
Waiblingen, Stadt | 55.526 | 360 | 390 | 360 | 390 |
Waldkirch, Stadt | 21.801 | 380 | 380 | 380 | 380 |
Waldshut-Tiengen, Stadt | 24.067 | 395 | 420 | 395 | 420 |
Wangen im Allgäu, Stadt | 26.927 | 350 | 405 | 350 | 425 |
Weil am Rhein, Stadt | 30.009 | 380 | 400 | 380 | 400 |
Weingarten, Stadt | 25.158 | 390 | 500 | 390 | 500 |
Weinheim, Stadt | 45.335 | 380 | 450 | 380 | 450 |
Weinstadt, Stadt | 26.916 | 385 | 450 | 385 | 450 |
Wertheim, Stadt | 22.879 | 370 | 360 | 370 | 360 |
Wiesloch, Stadt | 26.605 | 360 | 390 | 360 | 390 |
Winnenden, Stadt | 28.334 | 370 | 420 | 370 | 420 |
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Hebesätze deutscher Städte und Gemeinden 2022
Wie hoch ist die Gewerbesteuer für Einzelunternehmen?
Was andere Leser auch gelesen haben – Rechner ↑ Inhalt ↑ Der Gewerbesteuerfreibetrag kann von Betrieben in Anspruch genommen werden, die Gewerbesteuern zahlen. Der Freibetrag für die Gewerbesteuer ergibt sich aus der Rechtsform des Unternehmens. Dieser beträgt bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften, wie z.B.
OHG und KG 24.500 Euro. Der Steuerfreibetrag gibt eine festgelegte Summe vor, die für das Gewerbe steuerfrei bleibt. Rechner ↑ Inhalt ↑ Um Doppelbesteuerungen zu vermeiden, kann der Ertrag im Gegenzug um bestimmte Werte gekürzt werden. Ausländische Gewinne, Auszahlungen an Kapitalgesellschaften und ein Anteil des Grundstückwertes (für den ja bereits Grundsteuer entrichtet wird) können vom Gewinn des Unternehmens abgezogen werden.
Falls im Vorjahr ein Verlust zu verzeichnen war, kann dieser ebenfalls vom aktuellen Gewinn abgezogen werden. Im Anschluss an diese Rechnung wird auf die nächsten 100 Euro abgerundet. Bevor die Gewerbesteuer berechnet wird, kann jedoch ein Freibetrag geltend gemacht werden.
Einzelunternehmer und Personengesellschaften können 24.500 Euro vom Ertrag abziehen. Bei Vereinen und juristischen Personen des öffentlichen Rechts wird immerhin noch ein Freibetrag von 5.000 Euro gewährt. Dieser endgültige Gewerbeertrag wird mit der deutschlandweit geltenden Steuermesszahl multipliziert.
Seit 2008 sind dies 3,5 Prozent, Die tatsächliche Höhe der Gewerbesteuer hängt dann aber vom Hebesatz der zuständigen Gemeinde ab. Dieser Hebesatz beträgt mindestens 200 Prozent, kann von der Gemeinde aber auch wesentlich höher veranschlagt werden. Der höchste je veranschlagte Hebesatz liegt bei 900 Prozent, Bitte geben Sie den Gewinn aus Gewerbebetrieb gemäß Einkommensteuergesetz bzw. Körperschaftsteuergesetz an. Bitte geben Sie den Hinzurechnungs-Betrag abzüglich Freibetrag (Stand 2023: 200.000 Euro) an. Zur Berechnung der Gewerbesteuer werden dem Gewinn aus Gewerbebetrieb einige Beträge wieder hinzugerechnet, soweit sie bei der Ermittlung des Gewinns abgesetzt worden sind. Bitte geben Sie den Kürzungsbetrag an. Zur Berechnung der Gewerbesteuer wird die Summe des Gewinns und der Hinzurechnungen um den Kürzungsbetrag vermindert. Zu den Kürzungen zählen z.B.1,2 Prozent des Einheitswertes des zum Betriebsvermögen des Unternehmers gehörenden Grundbesitzes. Kürzungen sind in § 9 des Gewerbesteuergesetzes geregelt. Bitte geben Sie den Hebesatz Ihrer Gemeinde in Prozent an. Der Hebesatz dient der Berechnung der tatsächlichen Höhe der Gewerbesteuer. Das Recht zur Festlegung des Hebesatzes ist den Gemeinden grundgesetzlich garantiert. Seit 2004 muss der Hebesatz mindestens 200 Prozent betragen. Geben Sie bitte die Rechsform Ihres Unternehmens an. Aus der Rechtsform ergibt sich ggf. ein Freibetrag für die Gewerbesteuer. Dieser beträgt bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften, wie z.B. OHG und KG 24.500 Euro. Für bestimmte sonstige juristische Personen, wie z.B.
Frau Fleißigs Unternehmen wird 2023 gemäß Einkommensteuergesetz einen Gewinn von 75.000 Euro erzielen. Die bei der Gewinnermittlung berücksichtigten Ausgaben umfassen unter anderem auch Zinszahlungen in Höhe von 5.000 Euro für einen Kredit im Zusammenhang mit Frau Fleißigs Unternehmen.
Rechner ↑ Inhalt ↑ Bei der Berechnung des Gewinns werden gewöhnlich Einnahmen und Ausgaben miteinader verrechnet. Gemäß Gewerbesteuergesetz sind für die Berechnung der Gewerbesteuer bestimmte Ausgaben wieder dem Gewinn hinzuzurechnen (Hinzurechnungsbetrag) und bestimmte Einnahmen wieder vom einkommensteuerrechtlichen Gewinn in Abzug zu bringen (Kürzungsbetrag).
- Die genauen Definitionen finden sich in § 8 und § 9 des Gewerbesteuergesetz (GewStG),
- Zinsaufwände, wie Frau Fleißig sie hat, gehören zu den Hinzurechnungsbeträgen.
- Jedoch gab es bereits vor Corona einen Freibetrag von 100.000 Euro, der nun auf 200.000 erhöht wurde, so dass Frau Fleißig bei Zinsaufwänden von “nur” 5.000 Euro keinen Hinuzurechnungsbetrag im Gewerbesteuerrechner angeben muss.
Frau Fleißig muss im Gewerbesteuerrechner keinen Hinzurechnungsbetrag eintragen. Rechner ↑ Inhalt ↑ Wie bei der Berechnung des Hinzurechnungsbetrags unter 1. bereits beschrieben, gibt es daneben auch einen Kürzungsbetrag. Dieser entspricht bestimmten Einnahmen, die bei der einkommensteuerrechtlichen Gewinnermittlung berücksichtigt werden, jedoch gewerbesteuerechtlich, also für die Berechnung der Gewerbesteuer, wieder abgezogen werden.
Dazu zählen beispielsweise 1,2 Prozent des Einheitswertes vom zum Betriebsvermögen des Unternehmers gehörenden Grundbesitzes. Zu Frau Fleißigs Betriebsvermögen gehört jedoch kein Grundbesitz. Auch andere der in § 9 des GewStG aufgezählten Kürzungen gelten nicht für Frau Fleißigs Gewerbe. Frau Fleißig kann im Gewerbesteuerrechner keinen Kürzungsbetrag eintragen.
Rechner ↑ Inhalt ↑ Der Gewerbesteuerhebesatz bildet einen Faktor, der zur Berechnung der Gewerbesteuerschuld mit dem im folgenden noch zu berechnenden Steuermessbetrag multipliziert wird. Der Hebesatz dient somit der Berechnung der tatsächlichen Höhe der Gewerbesteuer.
Grundsätzlich kann jede Gemeinde den Hebesatz für die eigenen Gewerbesteuereinnahmen selbst festlegen, sollte aber bei der Höhe darauf achten, dass der eigene Standort für die Gewerbebetriebe interessant bzw. lukrativ bleibt. Es gilt jedoch, dass der Hebesatz mindestens 200 Prozent beträgt. Anders ausgedrückt, muss der Faktor für den noch zu berechnenden Messbetrag mindestens 2 betragen.
Frau Fleißigs Gewerbebetrieb befindet sich in Dresden. Der Gewerbesteuerhebesatz beträgt dort 450 Prozent, Rechner ↑ Inhalt ↑ Der Freibetrag für die Gewerbesteuer ergibt sich aus der Rechtsform des Unternehmens. Dieser beträgt bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften, wie z.B.
OHG und KG 24.500 Euro. Für bestimmte sonstige juristische Personen, wie z.B. rechtsfähige Vereine beträgt er 5.000 Euro. Für Kapitalgesellschaften (AG, GmbH, KGaA) ist kein Freibetrag bei der Gewerbesteuer vorgesehen. Für Frau Fleißigs Einzelunternehmen gilt demnach ein Freibetrag in Höhe von 24.500 Euro,
Rechner ↑ Inhalt ↑ Der maßgebende Gewerbeertrag, also der “eigentliche” Gewerbeertrag im Sinne des Gewerbesteuergesetzes bildet die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer. Er entspricht dem einkommenstuerrechtlichen Gewinn zuzüglich Hinzurechnungsbetrag, abzüglich Kürzungsbetrag und abzüglich des Freibetrags.
- Der so berechnete maßgebende Gewerbeertrag ist schließlich auf volle Hundert Euro abzurunden.
- Der für die Gewerbesteuer maßgebende Gewerbeertrag für Frau Fleißigs Unternehmen beträgt 50.500 Euro,
- Rechner ↑ Inhalt ↑ Nun wird anhand des maßgebenden Gewerbeertrags und der sogenannten Steuermesszahl der Steuermessbetrag gemäß § 11 des GewStG ermittelt.
Die Steuermesszahl für den Gewerbeertrag beträgt gemäß GewStG immer 3,5 Prozent. Der Steuermessbetrag beträgt somit 3,5 Prozent vom im letzten Schritt berechneten maßgebenden Gewerbeertrag. Er wird gemäß GewStG abgerundet auf volle Euro. Der Steuermessbetrag für Frau Fleißigs Unternehmen beträgt 3,5 Prozent von 50.500 Euro, also 1.767 Euro,
Rechner ↑ Inhalt ↑ Schließlich wird die Gewwerbesteuer berechnet, indem der in Schritt 3 ermittelte Gewerbesteuerhebesatz mit dem im letzten Schritt, also Schritt 6, ermittelten Steuermessbetrag multipliziert wird. Die Gewerbesteuer für Frau Fleißig beträgt 450 Prozent von 1.767 Euro, also 7.951,50 Euro,
Rechner ↑ Inhalt ↑ Einzelunternehmer und Gesellschafter von Personengesellschaften bekommen gemäß § 35 Einkommensteuergesetz inzwischen bis zum 4,0-fachen des Steuermessbetrags auf die Einkommensteuer angerechnet. Im Rahmen des zweiten Corona-Steuerhilfegesetzes wurde der Ermäßigungsfaktor von zuvor 3,8 dauerhaft auf 4,0 erhöht.
- Demnach stellt die Gewerbesteuer für diese Gruppe bei einem Hebesatz von bis 400 Prozent keine zusätzliche Belastung dar.
- Es wird dabei jedoch nur die tatsächlich gezahlte Gewerbesteuer berücksichtigt.
- Die Ermäßigung der Einkommensteuer kann maximal bis auf 0 Euro erfolgen, d.h.
- Nicht zu negativen Beträgen und damit zu Erstattungen führen.
Zudem ist zu beachten, dass eine Anrechnung nur dann möglich ist, wenn beim Unternehmer eine positive Einkommensteuerschuld zu Einkünften aus Gewerbebetrieb besteht. Von diesem Gewerbesteuerbetrag sind 7.068,00 Euro auf Frau Fleißigs Einkommensteuer anrechenbar.
Wie hoch ist die Gewerbesteuer für Kleinunternehmer?
Steuerpflichten: Buchführung und Steuern – Die im Einkommensteuergesetz und in der Abgabenordnung geregelten Buchführungs- und Steuervorschriften müssen auch von Kleingewerbetreibenden beachtet werden. In der Praxis halten sich die Steuerpflichten zum Glück in Grenzen:
- Kleingewerbetreibende, deren Jahresumsatz (= Summe der umsatzsteuerpflichtigen Betriebs einnahmen ) 17.500 Euro pro Jahr nicht übersteigt, gelten als Kleinunternehmer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer oder andere Unternehmenssteuern müssen sie nicht zahlen. Auf ihre „Einkünfte aus Gewerbebetrieb” zahlen sie gemäß § 15 EStG Einkommensteuer. Grundlage ist die jährliche (private) Einkommensteuererklärung, wie sie auch von Arbeitnehmern eingereicht wird. Mehr dazu im Abschnitt Einkommensteuer, Lektüretipp: Ausführliche Informationen zur Besteuerung gewerblicher Kleinstbetriebe bietet unser Kleinunternehmer-Leitfaden,
- Gewerbebetriebe, die mehr als 17.500 Euro pro Jahr umsetzen (oder freiwillig auf den Kleinunternehmer-Status verzichten), unterliegen der Umsatzsteuer-Regelbesteuerung. Sie müssen auf ihren Rechnungen Umsatzsteuer ausweisen, im Jahr der Gründung monatliche Umsatzsteuervoranmeldungen einreichen und einmal pro Jahr eine Umsatzsteuererklärung abgeben. Mehr dazu im Abschnitt Umsatzsteuer,
- Sobald der Jahres gewinn über rund 25.000 Euro liegt, ist zudem Gewerbesteuer fällig. Mehr dazu im Abschnitt Gewerbesteuer,
Bitte beachten Sie: Verallgemeinerbare Angaben über die konkrete prozentuale Steuerbelastung von Kleingewerbetreibenden sind nicht möglich. Die genaue Höhe der Einkommensteuer ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem von Familienstand, Anzahl der Kinder und vor allem von anderen Einkünften des Steuerpflichtigen und / oder seines Ehe- oder Lebenspartners! Die Grundlage für die anfängliche steuerliche Einstufung bildet ein Fragebogen, den Sie vom Finanzamt zugeschickt bekommen.
Wer muss keine Gewerbesteuer bezahlen?
Einleitung – Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmenquellen für Städte und Gemeinden. Die Besteuerung erfolgt bei der Gewerbesteuer anhand der objektiven Ertragskraft eines Unternehmens. Die rechtliche Basis für die Gewerbesteuer legt das Gewerbesteuergesetz (GewStG).
Die Grundlage für die Steuerberechnung bildet der Gewinn aus der gewerblichen Tätigkeit. Die Gewinnermittlung erfolgt anhand der Regelungen des Einkommen- oder Körperschaftsteuerrechts. Begründet wird die Steuererhebung mit der Tatsache, dass Gewerbebetriebe zu einer finanziellen Belastung in den Gemeinden führen und die Betriebe die vorhandene Infrastruktur nutzen.
Grundsätzlich muss jeder Gewerbebetrieb Gewerbesteuer an die Gemeinde abführen. Ausgenommen sind lediglich Freiberufler, die für ihre Tätigkeit kein Gewerbe anmelden müssen, sondern ihre Tätigkeit nur beim Finanzamt anzeigen. Zudem gibt es einen Freibetrag von 24.500 Euro für Einzelunternehmen und Personengesellschaften.
Wie viel Gewerbesteuer bei Kleingewerbe?
| Steuern und Buchhaltung – In diesem Abschnitt erfahren Sie die wichtigsten Regelungen zu Steuern und Buchhaltung beim Kleingewerbe. Außerdem gibt es wertvolle Buchhaltungstipps. Dazu zählen:
- Steuern beim Kleingewerbe
- Buchführung mit der EÜR
- Erstellen von Rechnungen
- Regeln zur Kassenführung
- Buchhaltung richtig organisieren: 4 Tipps
#1 Steuern beim Kleingewerbe Folgende steuerliche Pflichten gelten beim Kleingewerbe:
- Den Gewinn seines Unternehmens versteuert der Kleingewerbetreibende im Rahmen seiner Einkommensteuer,
- Der Kleingewerbetreibende zahlt zusätzlich zur Einkommensteuer auch Gewerbesteuer, Für die Gewerbesteuererklärung darf der Kleingewerbetreibende einen Freibetrag von 24.500 € pro Jahr ansetzen.
- Der Kleingewerbetreibende muss außerdem die Umsatzsteuer für das Kleingewerbe abführen.
- Von der Umsatzsteuer befreit ist der Kleingewerbetreibende, der für die Kleinunternehmerregelung optiert hat.
- Bei der Umsatzsteuer können Sie die IST-Versteuerung beantragen. Das bedeutet, dass die Umsatzsteuer für Ihre Kundenrechnung erst fällig wird, wenn Ihr Kunden die Rechnung bezahlt hat.
- Beschäftigt der Kleingewerbetreibende Arbeitnehmer, muss er Lohnsteuer anmelden und bezahlen.
- Wenn Sie als Kleingewerbetreibender ein Firmenfahrzeug haben, zahlen Sie außerdem auch Kfz-Steuer,
Was ist bei der Steuererklärung beim Kleingewerbe wichtig? Die wichtigste Steuererklärung ist die Einkommensteuererklärung. Sie basiert auf der Gewinnermittlung auf Basis der EÜR. Weitere wichtige Steuererklärungen sind die Umsatzsteuererklärung und die Umsatzsteuererklärung.
- Gewerbesteuer = 0, wenn der Jahresgewinn kleiner als 24.500 € ist.
- Umsatzsteuer entfällt, wenn der Kleingewerbetreibende die Kleinunternehmerregelung wählt.
- Einkommensteuer = 0, wenn der Kleingewerbetreibende einen Verlust macht oder wenn es Verlustvorträge gibt.
Verluste treten in der Regel im Jahr der Gründung und danach auf, weil sich das Unternehmen am Markt etablieren muss. Treten Verluste auf, werden sie mit späteren Gewinnen verrechnet. Bei der Gewerbesteuer gibt es einen steuerlichen Freibetrag von 24.500 €.
Nein, der Gewinn aus dem Nebengewerbe wird im Rahmen der Einkommensteuer versteuert. Wählt der Unternehmer die Kleinunternehmerregelung, bezahlt er keine Umsatzsteuer. Bei der Gewerbesteuer gibt es einen Freibetrag von 24.500 €. #2 Buchführung mit der EÜR Beim Kleingewerbe genügen die einfache Buchführung und die Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) als Form des Jahresabschlusses bzw.
der Gewinnermittlung. Im Vergleich mit der doppelten Buchführung ist damit der Buchhaltungsaufwand geringer. Einfache Buchführung heißt, dass ein Geschäftsvorfall auf ein Konto gebucht wird. Bei der doppelten Buchführung sind es zwei Konten.
Beispiel – Einfache Buchführung: Sie kaufen Büromaterial für 100 Euro und zahlen bar. Bei der einfachen Buchführung machen Sie nur eine Buchung auf das Konto “Büromaterial”, bei der doppelten Buchführung wird zusätzlich das Konto “Kasse” bebucht.
EÜR als Form der Gewinnermittlung heißt, dass sich der Gewinn als Differenz von Einnahmen und Ausgaben ermittelt. Lesen Sie dazu unseren Ratgeberbeitrag zum Thema „ Einfache Buchführung “, in dem wir die EÜR im Detail erläutern.
Wie viel Gewerbesteuer bei 100000?
Beispiel: Gewerbesteuer berechnen für Kapitalgesellschaften
Jahresgewinn | 100.000 Euro |
---|---|
* Steuermesszahl | 3,5 % |
= Gewerbesteuermessbetrag | 4.329 Euro |
* Hebesatz | 490 % |
= Gewerbesteuer | 21.212 Euro |
Wie kann man Gewerbesteuer vermeiden?
Steuerberater für Gewerbesteuer: Darauf müssen Sie achten – Um die Gewerbesteuer-Zahlung vermeiden zu können, muss gegenüber dem Finanzamt eine freiberufliche Tätigkeit des selbstständigen Unternehmers nachgewiesen werden. Ob die Einkünfte eines Gesellschafters einer Personengesellschaft gewerblich versteuert werden, hängt nach ständiger Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) von der Tätigkeit aller Mitunternehmer einer Personengesellschaft ab.
Um Gewerbesteuern zu vermeiden, müssen alle angestellten Personen einer freiberuflichen Tätigkeit nachgehen, da die Voraussetzungen der Freiberuflichkeit nicht allein von der Personengesellschaft selbst erfüllt werden können, sondern nur von der Gesamtheit der angestellten Mitunternehmer. Für die Erzielung von Einkünften aus selbstständiger Arbeit sind damit die persönliche Berufsqualifikation und eine berufsbezogene Tätigkeit der Mitunternehmer im Außenverhältnis notwendig.
Eine Personengesellschaft, die sich aus Angehörigen unterschiedlicher Spezialisierung oder unterschiedlicher freier Berufe zusammensetzt, gilt demnach nur dann als freiberuflich tätig, wenn die Gesellschafter auf ihrem jeweiligen Fachgebiet leitend und eigenverantwortlich nach außen tätig werden und ihre Arbeitsergebnisse in ein Gesamtprodukt einbringen.
Welche Steuern zahle ich als Selbstständiger?
Übersicht : Diese Steuern müssen Selbstständige zahlen – Grundsätzlich entscheidet deine Unternehmensform darüber, welche Steuern du zahlen musst. Als Einzelunternehmer*in oder Personengesellschaft, wie die GbR oder OHG, fallen für dich die Einkommensteuer (eventuell inklusive Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer), die Gewerbesteuer und die Umsatzsteuer an.
Wird die Gewerbesteuer vom Gewinn abgezogen?
Gewerbesteuer: Anrechnung auf die Einkommensteuer ab 2020 – Steuerberater Andreas Schollmeier Die Gewerbesteuer einschließlich Nebenleistungen ist eine betriebliche Steuer, die den steuerlichen Gewinn nicht mindern darf. Dafür dürfen Unternehmer die Gewerbesteuer von ihrer Einkommensteuerschuld abziehen.
- Bis zum Veranlagungszeitraum 2019 beträgt die Ermäßigung bei der Einkommensteuer das 3,8-fache des Gewerbesteuermessbetrags.
- Ab dem Veranlagungszeitraum 2020 beträgt die Ermäßigung bei der Einkommensteuer das 4-fache des Gewerbesteuermessbetrags.
- Die Ermäßigung darf aber nicht höher sein als die tatsächliche Gewerbesteuer.
Praxis-Beispiel: Der Gewerbeertrag eines Einzelunternehmens beträgt 47.856 €. Der Gewerbesteuermessbetrag wird wie folgt ermittelt:
Gewerbeertrag | 47.856 € |
abzüglich Freibetrag | 24.500 € |
Gewerbeertrag | 23.356 € |
abzurunden auf volle 100 € | 23.300 € |
anzuwendender Prozentsatz | x 3,5 % |
= Gewerbesteuermessbetrag | 815,50 € |
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Die Anrechnung auf die Einkommensteuer mit dem Faktor 4 führt bei einem Hebesatz von 400% dazu, dass der Unternehmer per Saldo nicht mit Gewerbesteuer belastet wird. Die Anrechnung darf nicht zu einer Erstattung führen, sodass die Rechnung nur dann aufgeht, wenn die Steuerschuld hoch genug ist.
Ansonsten gehen Anrechnungsbeträge verloren, weil eine Übertragung in andere Jahre nicht zulässig ist. Selbst dann, wenn die Einkommensteuerschuld hoch genug ausfällt, kann die Anrechnung der Gewerbesteuer ganz oder teilweise ins Leere laufen, weil die Steuerermäßigung nur von dem Teil der Einkommensteuer abgezogen werden darf, der auf die gewerblichen Einkünfte entfällt.
Dieser Teil der Einkommensteuer wird gemäß § 35 Abs.1 EStG ermittelt. Praxis-Beispiel: Ein Unternehmer erzielt mit seiner gewerblichen Tätigkeit einen Gewinn von 48.000 €. Außerdem ist er als Mitunternehmer an einer Personengesellschaft beteiligt. Hier beträgt sein Verlustanteil 18.000 €.
- Zusätzlich hat der Unternehmer Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit in Höhe von 46.500 €.
- Nach Abzug aller Aufwendungen beträgt das zu versteuernde Einkommen 54.235 € und die Einkommensteuer nach der Splittingtabelle 8.652 €.
- Die Steuer, die auf den Gewinn von 48.000 € entfällt, ist wie folgt zu berechnen: 48.000 x 8.652 = 4.394,57 € 94.500 Der Gewerbesteuermessbetrag beträgt (48.000 € – 24.500 = 23.500 x 3,5% =) 822,50 €, sodass sich für die Einkommensteuer eine Ermäßigung von 822,50 € x 4 = 3.290 € ergibt.
Bei einem Hebesatz von 400% beträgt die Gewerbesteuer 3.290 €. Konsequenz ist, dass der Unternehmer den Ermäßigungsbetrag uneingeschränkt von der Steuerschuld abziehen kann. Hinweis: Bei einer Zusammenveranlagung von Ehegatten, wirken sich auch die Einkünfte des anderen Ehegatten aus.
Wo gibt es die niedrigste Gewerbesteuer?
Wo sind die niedrigsten Gewerbesteuern Deutschlands? Lange Zeit galten Monheim in Nordrhein-Westfalen und Zossen in Brandenburg als größte Gewerbesteuerparadiese Deutschlands. Inzwischen liegt es in Thüringen: Im 842-Einwohner-Ort Langenwolschendorf zahlen Unternehmen mit 200 Prozent den niedrigsten Hebesatz.
Welche Stadt hat die geringste Gewerbesteuer?
Niedrigster Gewerbesteuerhebesatz in Deutschland (2023) & höchster Satz – Den aktuell geringsten Gewerbesteuerhebesatz erhebt die Gemeinde Langenwolschendorf in Thüringen mit 200, Den höchsten Gewerbesteuerhebesatz zahlen Gewerbetreibende in den Gemeinden Wettlingen (Rheinland-Pfalz) und Inden (Nordrhein-Westphalen) mit 600,
Wie viel Steuern bei 100.000 Euro Gewinn?
Bei einem Jahreseinkommen von 10.400 Euro liegt der Durchschnittssteuersatz bei 0,5 %, bei 40.000 Euro bei 19,6 %, bei 60.000 Euro bei 25,4 % und bei 100.000 Euro bei 33,8 % (einschließlich Soli-zuschlag).
Wie viel Steuern bei 1 Million Euro?
Einkommensteuer: Reiche tragen den Löwenanteil – Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Die Einkommensteuer soll in Deutschland für mehr Einkommensgerechtigkeit sorgen: Wer viel verdient, muss auch viel zahlen. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) untersucht, wer welchen Anteil an der Einkommensteuer hat – und ob die Steuer so funktioniert, wie sie soll.
Die Einkommensteuer ist die wichtigste Steuer des deutschen Staats. Zusammen mit dem Solidaritätszuschlag spült sie jedes Jahr über 300 Milliarden Euro in die Staatskasse, das entspricht etwa 40 Prozent aller Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden. Zugleich ist die Einkommensteuer das wichtigste Instrument zur Umverteilung, denn: Je höher das Einkommen, desto höher der Steuersatz und desto größer der Anteil am Einkommensteueraufkommen.
So trägt das reichste Zehntel der Bevölkerung mehr als 50 Prozent der Einkommensteuer, zeigt die IW-Studie. Mit einem Einkommen von einer Million Euro müsste ein Single inklusive Solidaritätszuschlag 457.000 Euro Steuern zahlen. Auf der anderen Seite gibt es etwa 20 Millionen Erwachsene, die keine Einkommensteuer zahlen, weil sie zu wenig verdienen oder steuerfreie Einkünfte beziehen.
Mit über sieben Millionen sind Rentner die größte Gruppe. Aber auch Auszubildende, Studenten, geringfügig Beschäftigte und Arbeitslose leisten keinen Beitrag zur Einkommensteuer. Insgesamt zahlen rund 30 Prozent der Erwachsenen keine Einkommensteuer. „Die Einkommensteuer wirkt also genau so, wie es vorgesehen ist”, sagt IW-Experte Martin Beznoska.
„Den Löwenanteil tragen Reiche.” So zahlen 2,3 Prozent aller steuerpflichtigen Personen mehr als 25.000 Euro im Jahr und tragen damit insgesamt rund ein Viertel zu den Einnahmen aus der Einkommensteuer bei. In den vergangenen Jahren hat sich die Wirkung der Steuer immer weiter verstärkt: Das durchschnittliche Einkommen ist gestiegen, allerdings gab es keine Entlastungen.
Wie berechne ich die Gewerbesteuer mit der Einkommensteuer?
Inhaltsverzeichnis – Die Gewerbesteuer wird in der Einkommensteuer pauschal angerechnet. Die Anrechnung beläuft sich auf das 4-fache des Gewerbesteuermessbetrages, maximal jedoch auf die tatsächlich zu zahlende Gewerbesteuer. Sie ist auf die anteilig im zu versteuernden Einkommen enthaltenen gewerblichen Einkünfte beschränkt.
Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Gewerbesteuer?
Gewerbesteuer: Definition, Berechnung & Tipps Der Unterschied zwischen Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer liegt im Empfänger : Die fließt dem Bund zu und die Gewerbesteuer den Gemeinden. Ein weiterer Unterschied: Bei der Gewerbesteuer ist ein Verlustrücktrag unzulässig, Bei der Körperschaftsteuer gelten folgende Ausanahmen bei Verlusten:
- Entsteht in einem Geschäftsjahr ein Verlust, darf dieser bei der Ermittlung der Körperschaftsteuer ins Vorjahr zurückgetragen (Verlustrücktrag) werden,
- Entsteht in einem Geschäftsjahr ein Verlust, darf dieser bei der Ermittlung der Körperschaftsteuer mit dem zu versteuernden Einkommen des Vorjahrs verrechnet werden, was sich steuersparend auswirkt.
Der Unterschied zwischen der Gewerbesteuer und der Umsatzsteuer (auch als Mehrwertsteuer bezeichnet) besteht darin, dass die Gewerbesteuer die objektive Ertragskraft eines Gewerbebetriebs besteuert, Bei der Umsatzsteuer muss für jeden einzelnen Umsatz die Umsatzsteuer ausgewiesen und ans Finanzamt abgeführt werden.
Bei der Berechnung der Gewerbesteuer ermittelt zunächst das Finanzamt anhand der Gewerbesteuererklärung den Ertrag und leitet daraus den so genannten Gewerbesteuermessbetrag ab. Diesen setzt das Finanzamt in einem Steuerbescheid fest und teilt ihn der Gemeinde und dem Unternehmen mit. Die Gemeinde multipliziert diesen mit dem, der von Gemeinde zu Gemeinde variiert.
Setzt die Gemeinde laufende Gewerbesteuer-Vorauszahlungen fest, sind diese an folgenden Tagen zur Zahlung fällig:
- 15. Februar
- 15. Mai
- 15. August
- 15. November
Die Gewerbesteuererklärung müssen Sie grundsätzlich bis zum 31. Juli nach Ablauf des Steuerjahrs in elektronischer Form ans Finanzamt übermitteln. Besteuerungsgegenstand ist der Gewerbeertrag des Unternehmens. Dieser ergibt sich aus dem Gewinn des jeweiligen Geschäftsjahres.
- Es erhöht den Gewinn aus dem Betrieb um bestimmte Hinzurechnungen
- Es vermindert den Gewinn der Firma um bestimmte Kürzungen
Der Fiskus rechnet Finanzierungsaufwendungen hinzu, damit Unternehmen die Gewerbesteuer-Zahllast nicht beliebig mittels Fremdfinanzierung mindern können.
- Das Finanzamt prüft vor allem die Zinsen und Entgelte für Darlehen, wenn es um die Hinzurechnungen geht, was das folgende Berechnungsschema deutlich zeigt.
- So wird der Hinzurechnungsbetrag berechnet:
- 100 % Zinsen und Entgelte für Schulden (§ 8 Nr.1a GewStG)
- + 100 % Renten und dauernde Lasten (§ 8 Nr.1b GewStG)
- + 100 % Gewinnanteile des typisch stillen Gesellschafters (§ 8 Nr.1c GewStG)
- + 50 % Mieten, Pachten, Leasingraten von Immobilien (§ 8 Nr.1e GewStG)
- + 20 % Mieten, Pachten, Leasingraten von beweglichen Wirtschaftsgütern (§ 8 Nr.1d GewStG)
- + 25 % der Entgelte für Lizenzen, Konzessionen (§ 8 Nr.1f GewStG)
= Summe Finanzierungsaufwendungen,/.200.000 Euro Freibetrag (gem. § 8 Nr.1 GewStG) = Finanzierungsaufwendungen nach Freibetrag = Hinzurechnungsbetrag zum Gewinn aus Gewerbebetrieb Hat der Gewerbetreibende z.B. Grundbesitz im Betriebsvermögen, kürzt das Finanzamt den Gewinn um 1,2 % des Einheitswerts (§ 9 Nr.1 GewStG).
Anschließend wird der ermittelte Gewerbeertrag auf volle 100 Euro abgerundet (§ 11 Abs.1 S.3 GewStG). Außerdem erfolgt eine Kürzung des Gewerbeertrags, wenn sich im Gewinn aus Gewerbebetrieb Einkünfte aus einer gewerblich tätigen Personengesellschaft befinden, an der der Gewerbebetrieb beteiligt ist.
Da die Personengesellschaft selbst gewerbesteuerpflichtig ist, würde es ohne Kürzung zur Doppelbesteuerung des Gewinns der Personengesellschaft kommen. Im Umkehrschluss gilt natürlich: Ist der Gewerbebetreibende an einer Personengesellschaft beteiligt und im Gewinn stecken Verluste dieser gewerblich tätigen Personengesellschaft, wird der Gewinn um diese Verluste erhöht.
- Ohne diese Erhöhung wären die Verluste doppelt steuerlich berücksichtigt.
- Für die Ermittlung des Gewerbeertrags und des Gewerbesteuermessbetrags ist das Finanzamt zuständig,
- Die Behörde ermittelt anhand der eingereichten Gewerbesteuererklärung den Gewerbesteuerertrag.
- Dieser wird mit 3,5 multipliziert,
Das Ergebnis ist der so genannte Gewerbesteuermessbetrag, den das Finanzamt in einem „ Bescheid über Gewerbesteuermessbetrag ” festsetzt. Die Gemeinde wendet wiederum ihren Gewerbesteuer-Hebesatz auf diesen Gewerbesteuermessbescheid an. Das ergibt die an die Gemeinde zu zahlende Gewerbesteuer.
- Der Hebesatz variiert von Gemeinde zu Gemeinde, er muss jedoch mindestens 200 Prozent betragen.
- In München beispielsweise liegt er bei 490 Prozent (Stand 2022).
- Beispiel: Ermittlung der Gewerbesteuer Das Finanzamt ermittelt einen Gewerbesteuermessebetrag von 12.000 Euro.
- Der Gewerbebetrieb liegt in einer Gemeinde mit einem Gewerbesteuer-Hebesatz von 380 Prozent.
Daraus ergibt sich folgende Gewerbesteuerbelastung : 12.000 Euro x 3,8 = 45.600 Euro Mit unserem Gewerbesteuer-Rechner ermitteln Sie den fälligen Betrag noch schneller. Probieren Sie es doch gleich selbst aus! Die Gewerbesteuer darf den Gewinn des Gewerbetriebs nicht mindern.
Das heißt: Wenn Sie die Gewerbesteuer-Vorauszahlungen während des Jahres in Ihrer als Betriebsausgabe verbuchen, müssen Sie diese außerhalb der Gewinnermittlung wieder zurechnen, Die Nichtabziehbarkeit gilt auch für Nebenleistungen im Zusammenhang mit der Gewerbesteuer, beispielsweise für Verspätungs- oder Säumniszuschläge,
Bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften zieht das Finanzamt nach Ermittlung des Gewerbeertrags einen persönlichen Freibetrag von 24.500 Euro ab. Das bedeutet: Nur wenn der vom Finanzamt ermittelte Gewerbeertrag über 24.500 Euro liegt, muss ein Gewerbetreibender mit Gewerbesteuerzahlungen rechnen.
Sind Sie Einzelunternehmer oder Mitunternehmer an einer Personengesellschaft? Dann müssen Sie eine weitere Besonderheit beachten: Das Finanzamt rechnet die Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer an, Angerechnet werden 400 Prozent des Gewerbesteuermessbetrags. Da sich durch die Anrechnung der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer auch der Solidaritätszuschlag mindert, bedeutet das Folgendes: Bei Gewerbetreibenden in Gemeinden mit einem Gewerbesteuer-Hebesatz bis 422 Prozent bewirkt die Anrechnung der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer eine vollständige Neutralisierung der Gewerbesteuerbelastung,
Auch Kapitalgesellschaften dürfen die Gewerbesteuerzahlungen nicht als Betriebsausgaben verbuchen, Das bestätigte 2020 der Bundesfinanzhof und stufte dieses Abzugsverbot als verfassungskonform ein. Eine GmbH muss jedoch weiterhin eine Gewerbesteuerrückstellung bilden und außerbilanzmäßig korrigieren.
- Zinsen
- Mieten und Pachten
- bewegliche und unbewegliche Gegenstände
- Lizenzen
Nur wenn der Freibetrag von 100.000 Euro überschritten wird, wirken sich die Hinzurechnungen erhöhend auf die Gewerbesteuer aus. Dabei sollten Sie folgende Stolperfallen beachten:
- Saldierungen sind verboten: Mietet die A-GmbH ein Grundstück für 100.000 Euro im Jahr an und vermietet es teilweise an die Tochtergesellschaft B-GmbH für 40.000 Euro im Jahr, verbietet die Finanzverwaltung eine Saldierung. Das führt dazu, dass bei der A-GmbH eine Zurechnung von 50.000 Euro (100.000 Euro x 50 %) und bei der B-GmbH von 20.000 Euro (40.000 Euro x 50 %) vorzunehmen ist.
- Rückstellungen: Bildet eine GmbH eine Rückstellung für der Höhe nach ungewisse Mietzahlungen im Rahmen der, muss der auf die Miete entfallende Betrag anteilig bei der Ermittlung des Gewerbeertrags zur Gewerbesteuer hinzugerechnet werden.
- Abschreibung: Zahlt die GmbH Lizenzen, sind in Höhe der jährlichen Hinzurechnungen zum Gewerbeertrag vorzunehmen.
- Aktive Rechnungsabgrenzung: Ein bei Mietvorauszahlungen gebildeter aktiver Rechnungsabgrenzungsposten führt bei erfolgswirksamer Auflösung zu einer anteiligen Hinzurechnung und somit zu einer Erhöhung der Gewerbesteuer.
Als Existenzgründer träumt man von einer Menge Gewinn. Doch diesen Traum sollte man nicht unbedingt mit dem Finanzamt teilen. Denn im Fragebogen für Existenzgründer fragt das Amt eher unscheinbar nach dem voraussichtlichen Umsatz im Erst- oder Zweitjahr,
Wer bestimmt die Höhe der Gewerbesteuer?
Gewerbesteuer zusammengefasst –
- Gewerbesteuer zahlen müssen alle gewerblichen Unternehmen bzw. Gewerbebetriebe und Kapitalgesellschaften.
- Von der Gewerbesteuer befreit sind Freiberufler:innen sowie land- und forstwirtschaftliche Betriebe.
- Einzelunternehmen und Personengesellschaften, die unter dem Freibetrag von 24.500 Euro bleiben, müssen keine Gewerbesteuer zahlen.
- Die Höhe der Gewerbesteuer hängt von dem Gewerbeertrag und dem Hebesatz der Gemeinde ab.
- Der Hebesatz liegt bei mindestens 200 Prozent, kann aber auch erheblich nach oben abweichen.
lexfree Redaktion Als Bestandteil der Haufe Group greifen wir auf ein breites Netzwerk von Fachautor:innen aus den Bereichen Rechnungswesen, Steuern, Recht, Marketing und Organisation zu. Sie alle haben dasselbe Ziel: selbstständigen Unternehmer:innen komplexe Themen einfach zu erklären, um ihnen den Arbeitsalltag zu erleichtern.
Wie berechne ich die Gewerbesteuer mit der Einkommensteuer?
Inhaltsverzeichnis – Die Gewerbesteuer wird in der Einkommensteuer pauschal angerechnet. Die Anrechnung beläuft sich auf das 4-fache des Gewerbesteuermessbetrages, maximal jedoch auf die tatsächlich zu zahlende Gewerbesteuer. Sie ist auf die anteilig im zu versteuernden Einkommen enthaltenen gewerblichen Einkünfte beschränkt.
Wer legt die Höhe der Gewerbesteuer fest?
Hebesätze für die Gewerbesteuer – Jede Gemeinde legt die sogenannten Hebesätze für die Gewerbesteuer jährlich selbst fest. § 16 Abs.4 Satz 2 GewStG gibt seit 2004 einen Mindesthebesatz für die Gewerbesteuer von 200 Prozent vor. Je nach Gemeinde weichen die Hebesätze stark voneinander ab.2020 betrug der niedrigste Hebesatz der Städte und Gemeinden in Oberbayern 240 Prozent und wurde z.B.
in der Gemeinde Grünwald erhoben. Den höchsten Satz zahlen Gewerbetreibende in München. Hier beträgt der Gewerbesteuerhebesatz mit 490 Prozent mehr als doppelt so viel. In der unter ” IHK-Ratgeber ” abrufbaren Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern” sind die die Gewerbesteuerhebesätze für alle Gemeinden, Märkte und Städte im Kammerbezirk Oberbayern (Stand 2019) zusammengestellt.
In Gemeinden mit besonders niedrigen Hebesätzen wird dem Vernehmen nach von den Finanzbehörden zunehmend überprüft, ob ein Unternehmen dort nur zum Schein eine Geschäftsadresse nutzt, obwohl es tatsächlich von einem anderen Ort aus betrieben wird – insbesondere wenn sog.
- Büroserviceunternehmen eingeschaltet sind, die Geschäftsräume einschließlich Telefondienst, Erledigung der Post und Briefkästen anbieten.
- Nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH, zuletzt z.B.
- Beschluss vom 18.02.2021, dort Rz.20 ) setzt der hier maßgebende Betriebsstätten -Begriff voraus, „dass eine eigene unternehmerische Tätigkeit mit fester örtlicher Bindung ausgeübt wird und sich in der Bindung eine gewisse ‘Verwurzelung‘ des Unternehmens mit dem Ort der Ausübung der unternehmerischen Tätigkeit ausdrückt”.
Wer hier einen falschen Firmensitz vortäuscht oder dabei hilft, kann sich sogar strafbar machen.
Wie wird Einkommensteuer und Gewerbesteuer berechnet?
Gewerbesteuer: Anrechnung auf die Einkommensteuer ab 2020 – Steuerberater Andreas Schollmeier Die Gewerbesteuer einschließlich Nebenleistungen ist eine betriebliche Steuer, die den steuerlichen Gewinn nicht mindern darf. Dafür dürfen Unternehmer die Gewerbesteuer von ihrer Einkommensteuerschuld abziehen.
- Bis zum Veranlagungszeitraum 2019 beträgt die Ermäßigung bei der Einkommensteuer das 3,8-fache des Gewerbesteuermessbetrags.
- Ab dem Veranlagungszeitraum 2020 beträgt die Ermäßigung bei der Einkommensteuer das 4-fache des Gewerbesteuermessbetrags.
- Die Ermäßigung darf aber nicht höher sein als die tatsächliche Gewerbesteuer.
Praxis-Beispiel: Der Gewerbeertrag eines Einzelunternehmens beträgt 47.856 €. Der Gewerbesteuermessbetrag wird wie folgt ermittelt:
Gewerbeertrag | 47.856 € |
abzüglich Freibetrag | 24.500 € |
Gewerbeertrag | 23.356 € |
abzurunden auf volle 100 € | 23.300 € |
anzuwendender Prozentsatz | x 3,5 % |
= Gewerbesteuermessbetrag | 815,50 € |
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Die Anrechnung auf die Einkommensteuer mit dem Faktor 4 führt bei einem Hebesatz von 400% dazu, dass der Unternehmer per Saldo nicht mit Gewerbesteuer belastet wird. Die Anrechnung darf nicht zu einer Erstattung führen, sodass die Rechnung nur dann aufgeht, wenn die Steuerschuld hoch genug ist.
Ansonsten gehen Anrechnungsbeträge verloren, weil eine Übertragung in andere Jahre nicht zulässig ist. Selbst dann, wenn die Einkommensteuerschuld hoch genug ausfällt, kann die Anrechnung der Gewerbesteuer ganz oder teilweise ins Leere laufen, weil die Steuerermäßigung nur von dem Teil der Einkommensteuer abgezogen werden darf, der auf die gewerblichen Einkünfte entfällt.
Dieser Teil der Einkommensteuer wird gemäß § 35 Abs.1 EStG ermittelt. Praxis-Beispiel: Ein Unternehmer erzielt mit seiner gewerblichen Tätigkeit einen Gewinn von 48.000 €. Außerdem ist er als Mitunternehmer an einer Personengesellschaft beteiligt. Hier beträgt sein Verlustanteil 18.000 €.
- Zusätzlich hat der Unternehmer Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit in Höhe von 46.500 €.
- Nach Abzug aller Aufwendungen beträgt das zu versteuernde Einkommen 54.235 € und die Einkommensteuer nach der Splittingtabelle 8.652 €.
- Die Steuer, die auf den Gewinn von 48.000 € entfällt, ist wie folgt zu berechnen: 48.000 x 8.652 = 4.394,57 € 94.500 Der Gewerbesteuermessbetrag beträgt (48.000 € – 24.500 = 23.500 x 3,5% =) 822,50 €, sodass sich für die Einkommensteuer eine Ermäßigung von 822,50 € x 4 = 3.290 € ergibt.
Bei einem Hebesatz von 400% beträgt die Gewerbesteuer 3.290 €. Konsequenz ist, dass der Unternehmer den Ermäßigungsbetrag uneingeschränkt von der Steuerschuld abziehen kann. Hinweis: Bei einer Zusammenveranlagung von Ehegatten, wirken sich auch die Einkünfte des anderen Ehegatten aus.